Herren 1 gewinnen gegen Aufsteiger Freudenstadt

Benjamin Michel wirft SG Scutro zum Sieg

Die SG Scutro konnte ihren nächsten Sieg in der Südbadenliga einfahren. Bei einem hart umkämpften 29:28 war es der Abend von Comebacker Benjamin Michel. Die Punkte gegen die SG Freudenstadt/Baiersbronn lässt die SGS auf den zehnten Tabellenplatz klettern.

Dünner Kader – Guter Start

Eine Woche nach dem furiosen Auswärtssieg beim TuS Helmlingen mussten die Mannen um Coach Schmidt, eine weitaus schwierigere Begegnung gegen die SG Freudenstadt/Baiersbronn aus dem Schwarzwald bestreiten.

„Psychisch ist es immer leichter auswärts bei einer stärkeren Mannschaft zu spielen, als zu Hause der Favorit zu sein“, so Florian Kopf, der durch seine ununterbrochene Torgefahr aus dem Rückraum 9-mal netzte.
„Wir merken, dass der neu formierte Mittelblock mit Dittrich/Lischke so langsam harmoniert. Das mit Nick Dittrich allerdings ein Mann ausfällt, der in den letzten fünf Jahren 99% aller Spielminuten auf dem Spielfeld stand, ist natürlich schwer zu kompensieren“, so Co-Trainer Ruf.
Da neben Nick Dittrich die verletzten Simon Heitzmann und Jonas Welle und der erkrankte Malte Nienstädt nicht im Kader standen, war der Rückraum dünn besiedelt. So startete erstmals Benjamin „Olaf“ Metzger auf der halbrechten Position.

Bereits die ersten Spielminuten zeigten, dass die SG Scutro ihre Aufgabe durchaus ernst und zu 100% konzentriert anging. Zwei Zweiminutenangriffe der Gäste konnten erfolgreich verteidigt werden und so war es Max Moldenhauer, der nach knapp vier Minuten das erste Mal einnetzte. Schnelle Angriffe der SGS mit selbstbewussten Abschlüssen waren ein Beginn, mit dem man durchaus leben konnte.
Nach 22 Spielminuten konnten die lautstarken Fans einen 12:8 Vorsprung und einen stark gehaltenen 7-Meter von Keeper Schäfer bewundern. „Dass auch solche Spiele dann plötzlich völlig in die andere Richtung gehen können, ist doch das Schöne am Handball“, so de Weijer mit seinem allseits bekannten Grinsen.

Benjamin Michel macht sprachlos – Wissmann gut aufgelegt

In der Tat ging das Spiel ab der 22. Minute in die andere Richtung und so konnte der starke Nico Käser nach einem 8:0 Lauf zum 12:16 treffen. „Während dem Spiel habe ich das gar nicht so wahrgenommen, aber 8:0 ist natürlich schon heftig. Das darf uns in einer Phase, in der es uns eigentlich gerade läuft, nicht passieren. Umso bemerkenswerter, das wir unserem Matchplan treu geblieben sind und uns dafür dann am Ende belohnt haben“, so N. Dittrich am Tag danach.

Der ein oder andere mag sich in der 45. Spielminute mit Blick auf den Live-Ticker womöglich die Augen gerieben haben. Es war korrekt: Benjamin Michel erzielte den 20:21 Anschlusstreffer. Die gut besuchte Offohalle feierte Michel entsprechend. „Was dann passiert, ist unerklärlich. Der Mann kommt da rein, nimmt das Spiel in die Hand, trifft über 15 Minuten nur richtige Entscheidungen und wirft uns am Ende noch zum Sieg. Wahnsinn“, so Schmidt nach dem Spiel.

Aber eins nach dem anderen. Auch wenn die Qualität natürlich massiv litt, hat der Einsatz und Kampfeswillen absolut gestimmt. Maximilian Lischke hielt in der Mitte die Abwehr dicht und Luca Winter konnte sich mehr und mehr zeigen. „Luca hat zwei klasse Spiele gemacht. Vorne wie hinten tadellos“, so ein inzwischen erfahrener Lischke nach dem Spiel.
Tor um Tor wurde nun hart erkämpft und über ein 22:22, 25:24 und 27:26 stand nach zwei fahrlässigen Fehlern, wenige Sekunden vor Ende ein 28:28 auf der Anzeigetafel. „Das war so klar, dass der Ball dann 3 Sekunden vor Ende irgendwie bei Benni Michel landet“, so ein lachender Florian Kopf.
Michel, bei dem die Wade bereits beim Absprung zum Sprungwurf zu machte, konnte sich nur noch mit einem Not-Schlagwurf behelfen. Tor: 29:28 Heimsieg und der Held des Abends war gefunden.

Nach zwei deftigen Niederlagen konnte man endlich wieder in der heimischen Offohalle doppelt Punkten. Mit Blick auf das Restprogramm (Ehingen, Steißlingen und Altenheim) sicherlich doppelt wichtig.